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Erfolgsstory Lüdecke: NACHHALTIGES WIRTSCHAFTEN IST MÖGLICH!

Verbindungen herstellen – dafür ist das Unternehmen aus Amberg bekannt. Seit über 90 Jahren gilt die Lüdecke GmbH als Spezialist für hochwertige Kupplungssysteme.

Dass eine derartige Erfolgsgeschichte auch sehr gut in Verbindung mit Nachhaltigem Handeln stehen kann, zeigt sie durch effektive Maßnahmen, die sich durch die gesamte Unternehmensstrategie von der Produktionshalle bis zum Parkplatz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erstrecken.

Als Green Company wird Verantwortung übernommen, im Kleinen sowie im Großen. Wirft man einen Blick auf bereits umgesetzte Maßnahmen, wird deutlich sichtbar, dass hier nicht erst seit gestern auf einen respektvollen und achtsamen Umgang mit den Ressourcen unseres Planeten wertgelegt wird. Seit 2015 ist das Unternehmen für Umweltmanagement (ISO14001) zertifiziert.

Doch welche Maßnahmen sind das, die Lüdecke zu einem Vorbildunternehmen in Sache Nachhaltigkeit machen?

Im Kleinen angefangen wurde beispielsweise die Beleuchtung auf LEDs mit Bewegungsmeldern umgerüstet und ein Großteil der Firmenwägen mit der Zeit auf Elektro-Autos umgestellt. Der Bedarf der vorhandenen Ladesäulen, wie auch der zusätzlich anfallende Strombedarf auf dem gesamten Firmengelände wird zu 100 % mit Ökostrom gedeckt.

Insgesamt wird bei der Gestaltung des Firmengeländes ein großer Wert auf den Erhalt der Biodiversität gelegt. Direkt neben der Produktionshalle und den Bürogebäuden findet man einen firmeneigenen Park mit Streuobstwiese, auf der neben dem hauseigenen Apfelsaft, im Rahmen eines Bienenprojekts auch Honig hergestellt wird. Zum Insekten- und Vogelschutz wurden zusätzlich Naturflächen angelegt. Diese erstrecken sich über ca. 2.500 m2 extensiv genutzte Blumenwiese, ca. 1.000 m2 Gründächer und zwei Teiche mit Schilfbewuchs.

Aus dem eigenen Garten werden zudem Früchte und Kräuter gewonnen, die direkt in der Lüdecke-Kantine verwertet werden. Dort spielen bei der Versorgung der Belegschaft Regionalität und Saisonalität eine wichtige Rolle.

Bei einem genauen Blick in die Produktionshallen wird deutlich, dass hier auf effiziente Kreisläufe gesetzt wird, sowohl bei der Abfallbeseitigung als auch bei der Wärmeerzeugung. Die Späne, die bei der Produktion der Verbindungsstücke entstehen, werden zu 100 % wieder eingeschmolzen und wiederverwertet. Außerdem verfügt die Firma über eine zentrale Ölaufbereitung, mit der es möglich ist, den Anteil des zur Produktion benötigten Öls, der zur Entsorgung anfällt, auf 2 % zu beschränken. Sämtliche sonstige Abfälle werden möglichst sortenrein getrennt und der Wiederverwertung zugeführt.

Der Wärmekreislauf wird durch eine Wärmerückgewinnungs-Anlage aufrechterhalten. Die Abwärme der Produktionsmaschinen wird in das Heizungssystem eingespeist, wodurch eine große Menge an Ressourcen eingespart wird. Bei Vollbetrieb geht der Gasbedarf durch diese Maßnahme gegen Null!

Um im Sommer wie im Winter angenehme Arbeitstemperaturen gewährleisten zu können, ist das Verwaltungsgebäude mit Kühldecken zur Temperaturregelung ausgestattet. Diese werden mit Brunnenwasser versorgt, das auf dem Firmengelände gewonnen wird.

Neben all den Maßnahmen, die der ökologischen Nachhaltigkeit dienen, wird bei Lüdecke auch auf soziale Aspekte großen Wert gelegt. Dafür wurde beispielsweise die Stelle einer Inklusionsbeauftragten geschaffen, die sich innerhalb der Firma und außerhalb in den 26 Partner-Werkstätten um die Belange von Menschen mit Behinderung kümmert.

Und was kommt da noch in der Zukunft?

Mit den umgesetzten Maßnahmen sind viele Bereiche bereits abgedeckt. Um dem Ziel der Klimaneutralität noch näher zu kommen, ist auch in Zukunft viel zu tun. Durch geplante Maßnahmen sind dafür die nächsten Maßstäbe gesetzt.

Dabei ist zunächst der Bau der neuen Montagehalle zur erwähnen, deren Bauweise und Versorgungsstrategie energetisch umfassend durchdacht ist. Das Gebäude soll zugleich als Energie-Erzeugungs-Campus fungieren, auf dem Energie selbst produziert wird.

Besonders hervorzuheben ist dabei der Einbau eines Blockheizkraftwerks, das neben 1,5 MWh jährliche Wärme fast dieselbe Energiemenge an Strom erzeugen wird. Dadurch kann der Heizleistungs- und Wärmemengenbedarf des energie-intensiven Unternehmens nahezu vollständig gedeckt werden. Betrieben wird das Kraftwerk zunächst mit Erdgas und soll zukünftig nach Möglichkeit auf Wasserstoff umgestellt werden.

Um den Eigenstromanteil noch weiter erhöhen zu können, wird im Frühjahr 2023 eine Photovoltaik-Anlage auf den firmeneigenen Dächern mit einer Leistung von 1.000 kWp in Betrieb genommen. Gemeinsam mit dem BHKW kann damit bis zu 65 % des Strombedarfs durch Eigenstrom gedeckt werden!

Die beschriebenen Maßnahmen werden Teil eines langfristigen und zukünftigen Strom-, Wärme und Kältekonzepts, das im Laufe der Zeit erweitert wird. Geplant ist dafür beispielsweise auch der Aufbau eines Fernwärmenetzes, um benachbarte Gebäude mit überschüssiger selbsterzeugter Energie zu versorgen. Mithilfe eines intelligenten Energiemanagements soll der Energieeinsatz optimiert und somit die Effizienz gesteigert werden. So wird zukünftig auch der PV-Strom, der am

Wochenende nicht zur Produktion benötigt wird, zum Betrieb einer Luft-Wasser Wärmepumpe und eines Heizstabes verwendet, um den Gasbedarf für die Beheizung der Gebäude zu senken.

Der Energie-Erzeugungs-Campus beinhaltet demnach zahlreiche Möglichkeiten und Lösungen, um dem Ziel Energie-Autarkie bei Lüdecke näher zu kommen und zeigt, dass das Thema Energieeffizienz fest in der Unternehmensstrategie verankert ist.

Darin spiegelt sich auch die Überzeugung des Geschäftsführers Klaus Herdegen wider, dass wirtschaftliches Streben so ausgerichtet sein müsse, dass es dem Wohl aller dient und auch den kommenden Generationen die Erhaltung ihrer Lebenswelt garantiert. Die Entwicklung des Unternehmens zeigt, dass Nachhaltigkeit nur „unter Berücksichtigung ökologischer, ökonomischer UND sozialer Aspekte erreicht werden kann“, was er gerne auch an Unternehmen aus der Region weitergibt. Denn nur durch die Zusammenarbeit kann mehr Aufmerksamkeit auf die erfolgreiche Umsetzung von zukunftsorientierten Wirtschaften gelegt werden.

 

Was Unternehmen tun können:

Beim Umweltschutz geht es nicht um Groß oder Klein, sondern um das Tun an sich, denn viele kleine Fortschritte und Verbesserungen haben später eine große Wirkung.

Die folgende Liste bietet Handlungsempfehlungen für Unternehmen. Egal ob Handwerksbetrieb, Dienstleistungsunternehmen oder Industriekonzern, in der Liste ist für jede Größe und jedes Budget etwas dabei.

Mitarbeiter sensibilisieren

Sensibilisieren Sie Ihre Mitarbeiter durch eine wöchentliche Email, etwas möglichst mit dem Rad in die Arbeit zu fahren oder anzuregen den eigenen CO2 Ausstoß zu reduzieren.

JobRad Angebot für Mitarbeiter

Tun Sie etwas für das Klima und für die Gesundheit ihrer Mitarbeiter. Mit JobRad wird ein neu angeschafftes Fahrrad für den Arbeitsweg von der Steuer absetzbar.

Sustainability-Board

Führen Sie ein schwarzes Brett für Ihre Mitarbeiter ein, um Vorschläge für aktiven Umweltschutz zu machen.

Trinkwasserspender installieren

Installieren Sie einen Trinkwasserspender in Ihrem Unternehmen oder regen Sie Ihre Mitarbeiter an Leitungswasser zu trinken. Jeder Liter Leitungswasser spart 220g CO2 im Vergleich zu einem Liter Trinkwasser in PET Flaschen ein.

Heizungstechnik erneuern

15% des CO2 Ausstoßes in Bayern werden für die Beheizung gewerblich genutzter Gebäude ausgestoßen. Häufig ist die Heiztechnik veraltet und nicht auf dem Stand der Technik. Es ist technisch problemlos möglich, auch Gewerbebauten umweltfreundlich zu beheizen. Eine Vielzahl an Möglichkeiten stehen hier zur Auswahl, lassen Sie sich von Ihrem Fachhandwerker beraten.

Ventilator unter dem Dach

Warme Luft steigt nach oben, der Heizbedarf vor allem in schlecht gedämmten Industriehallen mit großer Höhe ist deshalb besonders groß. Ventilatoren unter dem Dach drücken die warme Luft wieder zum Boden. Die Heizkosten lassen sich häufig um 40% senken, bei geringen Investitionskosten.

Smarte Beleuchtung

Installieren Sie Energiesparende LED Leuchtmittel gepaart mit Präsenzsensoren und verhindern Sie unnötigen Energieverbrauch in leeren Gebäuden. 

Bezug von EEG-Strom oder Power Purchase Agreement

In Deutschland werden ~30% des CO2 Ausstoßes bei der Stromerzeugung ausgestoßen. Dies geschieht auch heute noch zu einem großen Teil in Kohle-Kraftwerken. Durch den Bezug von EEG-Strom oder ein Power-Purchase-Agreement für Großabnehmer, fördern Sie aktiv den Ausbau erneuerbarer Energien.

Produktentwicklung optimieren

Bei produzierenden Unternehmen entstehen durchschnittlich 60% des CO2 Ausstoßes Produktbezogen. Optimieren Sie Ihre Produkte bereits in der Entwicklung durch Vermeidung von Verpackungen oder die Nutzung umweltfreundlicher Materialien, z.B. Kunststoff-Recyclat.

Prozesswärme zurückgewinnen

In Produzierenden Unternehmen entsteht sehr viel Abwärme. Diese Abwärme lässt sich häufig gewinnbringend einsetzen um den Primärenergieverbrauch zu reduzieren. Setzten Sie sich im einer Fachfirma in Verbindung.

Einsatz effizienter Pumpen

Etwa 10% der weltweiten elektrischen Energie wird für Pumpanwendungen aufgewendet. Durch den Einbau bedarfsgeregelte Pumpen, lassen sich bis zu 80% Energie und Kosten einsparen.

PV-Anlage auf freien Flächen

Jeder Quadratmeter Photovoltaik reduziert 600 kg CO2 / Jahr und bringt zusätzlich Rendite.

Papierverbrauch reduzieren

Digitalisieren Sie Belege, Beipackzettel, Handbücher, Rechnungen und Gehaltsabrechnungen in Ihrem Unternehmen. Damit steigern Sie Ihre Effizienz und tun gleichzeitig der Umwelt etwas Gutes.

Elektrofahrzeuge als Dienstwagen

Geben Sie Ihren Mitarbeitern die Option ein Elektroauto als Dienstwagen zu wählen oder nehmen Sie Elektrofahrzeuge in Ihre Firmenwagen-Flotte auf und sichern sich so attraktive Fördermöglichkeiten. Bei häufig gefahrenen Kurzstrecken reduzieren Sie den CO2 Ausstoß um bis zu 40%, bei Bezug von Ökostrom um 90%.