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Sechs Antworten für OHA!

Bitte stellen Sie sich kurz vor (inclusive Spezialwissen, herausragender Fähigkeiten, geheimer Superkräfte).
Ich bin Daniel Bogner-Haslbeck, Energieeffizienz-Coach und angehender Gemeinwohl-Berater. Mir liegt es am Herzen, ein gutes Leben für alle zu ermöglichen – in diesem Hinblick gestalte ich eine sozial-ökologische Transformation auf verschiedene Art und Weise mit: Durch meine Kenntnisse im Bereich Energietechnik, durch das Erstellen von Transformationskonzepten und Treibhausgas-Bilanzen für Unternehmen, durch eine ganzheitliche Sichtweise des Begriffs „Nachhaltigkeit“, durch Organisationsentwicklung und Gemeinwohlbilanzierung mithilfe der Gemeinwohl-Matrix, sowie meiner Superkraft Zuversicht, dass in jedem Menschen das Beste steckt. 

Was ist Ihr persönlicher Moment, der Sie zu OHA! gebracht hat?
Mit Themen wie dem ökologischen Fußabdruck, den planetaren Grenzen und dem Erdüberlastungstag beschäftige ich mich seit langem. Wind bekommen von OHA! habe ich auf einer Bergtour mit dem DAV Regensburg Mitte 2021. Ein paar Monate später war ich in kurzer Folge bei einem Arbeitstreffen, der Mitgliederversammlung, dem Jahresabschluss sowie einem Auftakt-Strategie-Workshop für das Jahr 2022 dabei. Und da mich die Initiative bereits bei der ersten Begegnung überzeugt hat, auch gleich ein Vereinsmitglied. Denn OHA! liefert Organisationen in Ostbayern konkrete Angebote, um die eigenen negativen Auswirkungen auf Umwelt, Klima und Menschen zu erfassen und zu reduzieren.

Wie wollen Sie sich bei OHA! einbringen?
Als Ingenieur für erneuerbare Energietechnik sowie Berater im Nachhaltigkeitsumfeld bringe ich sowohl technisches Fachwissen als auch einen Überblick über die rasanten Veränderungen am Markt mit. Dies reicht von sich ändernden gesetzlichen Rahmenbedingungen auf der EU-Ebene bis hin zur lokalen Ebene (inkl. damit einhergehenden Pflichten und möglichen Fördermitteln) über innovative Technologien und Geschäftsmodelle im Energiesektor bis hin zu Gemeinwohl-Orientierung, welche eine Verbindung schafft zwischen der Ausrichtung an ökologischer Nachhaltigkeit und zahlreichen sozialen Aspekten.

Mit welcher Schuhgröße würden Sie derzeit den ökologischen Fußabdruck der Menschen Ihrer Region beziffern? Wo drückt der Schuh besonders?
Ich würde den Schuh als deutlich zu groß bezeichnen. Denn wir, und damit nehme ich auch mich selbst nicht außen vor, verbrauchen derzeit wesentlich mehr Ressourcen, als auf natürliche Weise in absehbarer Zeit regeneriert werden können. Dabei geht es nicht nur um Treibhausgase oder CO2, sondern vielmehr um Ökosysteme, um Biodiversität, um gesunde Böden, um Wasserkreisläufe. Das schöne ist, es gibt ausreichend funktionierende Beispiele an Initiativen und Lebensweisen, welche zeigen, dass auch ein „anders“ möglich ist und dass dies mit zahlreichen positiven Effekten einhergeht. Eine regionale Kreislaufwirtschaft ist in vielen Sektoren sozial, ökologisch und ökonomisch im Vorteil, sie schafft Vertrauen, steigert die Resilienz und macht nebenbei auch noch Spaß!

Haben Sie eine Vorstellung, wie dieser Abdruck zierlicher werden könnte?
Im Bereich der Lebensmittelerzeugung sind die solidarischen Landwirtschaften und Unverpackt-Läden großartige Beispiele. Im Bereich Mobilität brauchen wir eine Autokorrektur, das heißt, mehr Diversität an Verkehrsmitteln, mehr Antrieb durch Eigenbewegung (zu Fuß, Fahrrad, Inline-Skates etc.). Eine entscheidende Rolle spielt auch unsere Siedlungsstruktur. Weniger Quadratmeter Wohnfläche pro Person sowie eine intelligentere räumliche Organisation von Wohnraum, Einkaufsmöglichkeiten, Gewerbe und Freizeitgestaltung stehen hier im Fokus.

Unternehmen können ihren Abdruck beispielsweise reduzieren, indem Effizienzpotenziale gehoben werden und Energie regenerativ vor Ort erzeugt wird. Außerdem können sie beispielsweise die regionale Land- und Forstwirtschaft dabei unterstützen, deren Wälder und landwirtschaftliche Flächen als Ökosystemdienstleistungen anzubieten (Stichworte: Permakultur, Agroforstwirtschaft). So kann ein verarbeitendes Industrieunternehmen mit derzeit nicht-vermeidbaren Emissionen seinen Fußabdruck auf ehrliche und transparente Weise ausgleichen oder reduzieren.

Wo zwischen ökologischem Paradies und Weltuntergang sehen Sie Ihre Region in fünfzig Jahren?
Ich bin weder Hellseher noch Zukunftsforscher. Sowohl ökologisches Paradies als auch Weltuntergang halte ich jedoch persönlich für äußerst unwahrscheinlich. Fakt ist: Wenn wir so weiterwirtschaften, wie wir es derzeit tun, werden künftige Generationen eine wesentlich geringere Vielfalt an Möglichkeiten und somit eingeschränkte Lebensgrundlagen haben.

Wir Menschen haben uns aber bislang in der Geschichte auch stets als findige Wesen erwiesen und uns dabei selbst immer wieder neu überrascht. Wir präferieren das Gute in uns und in anderen und setzen uns gern füreinander ein. Das hat uns als Spezies erfolgreich gemacht und ich denke, dass wir uns wieder stärker auf das gemeinsame Schaffen von gemeinwohl-orientierten Strukturen konzentrieren sollten. Dann sehe ich gute Chancen, dass das Leben in 50 Jahren aus heutiger Sicht einem Paradies gleicht – und dass wir das Leben in 2022 rückwirkend betrachtet als kolonialistisch und barbarisch bezeichnen werden.

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