OHA! zu Gast bei Fraunhofer UMSICHT in Sulzbach-Rosenberg
Am 27. Mai hatten wir die Gelegenheit, den Standort Sulzbach-Rosenberg des Fraunhofer-Instituts für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT zu besuchen. Bereits ein Blick auf die informative und detaillierte Website machte deutlich, wie vielfältig und innovativ die dortige Forschung ist.
Der Institutsteil Sulzbach-Rosenberg beschäftigt sich mit der Entwicklung verfahrenstechnischer Lösungen in den Bereichen Kohlenstoffkonversion – darunter Biokraftstoffe der nächsten Generation, Recyclingtechnologien für Kunststoffe und Verbundmaterialien sowie Biokohlen – sowie emissionsarmer Verbrennungs- und Feuerungstechnik. Weitere Schwerpunkte liegen auf der Bereitstellung und Speicherung von Prozesswärme, Abfall- und Ressourcenstrategien sowie der Ökobilanzierung (LCA).
Eindrucksvoller Standort mit Geschichte
Der Standort selbst blickt auf eine industrielle Vergangenheit zurück: Die Labore befinden sich auf dem Gelände der früheren Klöckner-Stahlforschung, unmittelbar neben dem Schlackenberg der ehemaligen Maxhütte – ein faszinierendes Zusammenspiel von Tradition und Zukunft.
Nach einer kurzen Einführung in die Fraunhofer-Gesellschaft und das Leitbild von Fraunhofer UMSICHT – Forschungsergebnisse in den (klein-)industriellen Maßstab zu überführen – wurde deutlich, wie eng hier Wissenschaft und Praxis verbunden sind. Da nur rund 30 % der Finanzierung aus öffentlichen Mitteln stammen, ist die Entwicklung marktfähiger Technologien ein zentrales Anliegen.
Forschung zum Anfassen
Im Anschluss an die Begrüßung folgte ein Rundgang durch Labore und technische Anlagen. Hier wurden vielfältige Projekte eindrucksvoll vorgestellt – sowohl theoretisch als auch praxisnah.
Ein herausragendes Beispiel: Die Pyrolyse von Klärschlamm zur Gewinnung eines raffineriefähigen Öls, aus dem unter anderem Diesel oder neue Kunststoffe erzeugt werden können. Aus der dabei entstehenden Schlacke lassen sich in Kupferhütten bis zu 20 verschiedene Metalle zurückgewinnen. Praktisch: Eine kleine Außenstelle befindet sich direkt neben der Kläranlage.
Weitere beeindruckende Projekte:
Die Verarbeitung von kontaminiertem Straßenaufbruch sowie von unterschiedlichsten Abfallstoffen, darunter auch gebrauchte Windeln und Gesichtsmasken zur Rückführung in den Stoffkreislauf. Oder auch die Verwertung von Elektronikschrott sowie die Aufbereitung von Rotorblättern ausgedienter Windenergieanlagen.
Diese und viele weitere Projekte zeugen von einem hohen Innovationsgrad und leisten einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Kreislaufwirtschaft.
Der Besuch fand im Rahmen einer gemeinsamen Veranstaltung von OHA! und der Wirtschaftsförderung Amberg statt. Wer sich noch eingehender informieren möchte, findet auf der Website des Fraunhofer UMSICHT in Sulzbach-Rosenberg zahlreiche weitere hochinteressante Einblicke.
Text: Evi Hastreiter