Sechs Antworten für OHA!
Bitte stellen Sie sich und Ihr Unternehmen kurz vor.
Mein Name ist Wolfgang Burghardt, zertifizierter Enterprise Risk Manager (Univ.) und Inhaber der Firma Business KoKon – Kompetenz & Konzepte im Enterprise Risk Management.
Seit 01.01.2021 besteht für alle Kapitalgesellschaften gleich welcher Größe die rechtliche Anforderung aus §1 StaRUG (Unternehmensstabilisierungs- und Restrukturierungsgesetz) ein methodisch wirksames Krisenfrühwarnsystem und Krisenmanagement zu implementieren. Dies steht seitdem im Pflichtenheft der verantwortlichen Geschäftsleiter:innen. Drohende Zahlungsunfähigkeit und bestandsgefährdende Risiken sind so frühzeitig zu identifizieren (Frühwarnsystem), dass im Bedarfsfall durch sofort einzuleitende Maßnahmen (Krisenmanagement) eine Krise erst gar nicht entsteht. Klingt kompliziert und für kleine Unternehmen nicht realisierbar, weil mit hohen Kosten verbunden? Auf den ersten Blick ja und deshalb habe ich ein „Risk Management as a Managed Service“ entwickelt, das auch für kleinere Unternehmen finanzierbar ist, mitwächst und auf große Unternehmen problemlos hochskaliert werden kann.
Die Verbindung zur Nachhaltigkeit? Die damit in Verbindung stehenden Risiken können unternehmensrelevant sein und tauchen dadurch im Risikoinventar als Bestandteil des Gesamtrisikoumfangs auf. Gleichzeitig sind sie aber auch in Nachhaltigkeitsberichten relevant und im Fall der CSRD Berichtspflicht Teil des veröffentlichten, prüfpflichtigen Lageberichts. Risikodaten und Bewertungen benötigen Übereinstimmung. Aus Risikomanagement und Nachhaltigkeit mache ich eine aufeinander abgestimmte verzahnte Einheit.
Was war Ihre Motivation, OHA! beizutreten?
Ich möchte mit meiner Expertise dazu beitragen, das Nachhaltigkeitsmanagement als Chance begriffen wird und die „Angst“ vor der Komplexität nehmen. Dann wird Nachhaltigkeit ökonomisch sinnvoll und nicht nur als Kostentreiber und „notwendiges Übel“ wahrgenommen.
Beschreiben Sie Ihren ökologischen Fußabdruck. Wo sehen Sie Handlungsbedarf?
Meine persönliche CO2 Bilanz liegt mit 9,84t schon mal unter dem Bundesdurchschnitt von 10,35t und das, obwohl ich den Faktor Heizen und Warmwasser nur bedingt Einfluss nehmen kann.
Mein ökologischer Fußabdruck stimmt mich nicht zufrieden. Der größte Handlungsbedarf besteht im Bereich wohnen (Homeoffice jedoch enthalten) und Ernährung.
Wo sehen Sie Handlungsmöglichkeiten?
Die größten Möglichkeiten sehe ich im Bereich Ernährung, in dem ich schon Änderungen eingeleitet habe. Bedingt durch das Homeoffice spare ich einerseits Mobilitätskosten aber andererseits habe ich durch die Bürotechnik einen höheren Stromverbrauch. Diesen reduziere ich durch möglichst verbrauchsarme IT-Technik und LED-Beleuchtung in der gesamten Wohnung. Auf den Energieträger Öl habe ich keinen Einfluss. Ich bin Mieter.
Wie kann OHA! Sie dabei unterstützen und was wollen Sie bei OHA! tun?
Für eine konkrete Unterstützungsleistung durch OHA! Sehe ich aktuell keinen Bedarf.
Was ich bei OHA! tun kann geht aus den Punkten 1 und 2 hervor. Ich stehe für Fachvorträge und Webinare zur Verfügung, biete eine kostenfreie Reifegradermittlung in Bezug auf das Risikomanagement an sowie einen ebenfalls kostenfreien Kurztest auf Insolvenzgefährdung. Sollte ein OHA! Mitglied mein Risk Management as a Managed Service in Anspruch nehmen wollen, biete ich als Benefit einen ansonsten kostenpflichtigen Zusatzbaustein ohne Zusatzkosten an.
Wo zwischen ökologischem Paradies und Weltuntergang sehen Sie Ihre Region und deren Wirtschaft in fünfzig Jahren?
Ich denke mal, dass man diese Fragestellung nicht auf die Region begrenzen kann. Im Gegensatz zum Menschen kennen Klimaeinflüsse, Luftverschmutzung und sonstige Emissionen keine Grenzen. Wenn sich jede Region überlegt, wie sie durch die regionale Wirtschaft über ihre Lieferketten und möglicherweise weltweit verstreute Kunden Einfluss auf deren Verhalten nehmen kann, hat das den größten Effekt.
Wolfgang Burghardt
Business KoKon – Kompetenz & Konzepte im Enterprise Risk Management
